Erste Warnstreiks in der Region

IG Metall Tarif 2015: Wir fuer mehr - Warnstreik

30.10.2024 Nach bisher ergebnislosen Verhandlungen erhöht die IG Metall den Druck. Am heutigen Dienstag, dem 29. Oktober 2024, gab es erste Warnstreikaktivitäten in Friedrichshafen und Singen.

Nach bisher ergebnislosen Verhandlungen erhöht die IG Metall den Druck. Am heutigen Dienstag, dem 29. Oktober 2024, gab es erste Warnstreikaktivitäten in Friedrichshafen und Singen. Rund 3.330 Beschäftigte von ZF, Liebherr und Zeppelin legten in Friedrichshafen die Arbeit nieder, ebenso wie in Singen 2050 Beschäftigte von FONDIUM und des Alugeländes. Trotz der Ferientage beteiligten sie sich an der Protestaktion. Die Produktionen standen über alle Schichten für mehrere Stunden still.

"Wer angesichts der gestiegenen Verbraucherpreise und der Ergebnisse in anderen Tarifbereichen und Branchen ein so unzureichendes Angebot vorlegt, provoziert den Konflikt und schafft keine Lösungen", sagte Michael Richter, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender von Zeppelin. Sein Kollege, Achim Dietrich, Betriebsratsvorsitzender der ZF ergänzt: "Bei allem Verständnis für die überaus schwierige wirtschaftliche Situation der ZF und anderen Unternehmen wird dieses Angebot der Leistung meiner Kolleginnen und Kollegen nicht gerecht. Eine Entgelterhöhung ist für uns unverzichtbar - gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten dürfen wir die Binnenkonjunktur nicht noch mehr abwürgen - das würde die Krise noch weiter verschärfen."

In der zweiten Verhandlungsrunde der Tarifrunde 2024 hat Südwestmetall ein Angebot unterbreitet, das eine Erhöhung der Entgelttabellen in zwei Stufen und eine Laufzeit von 27 Monaten umfasst. Das Angebot beinhaltet eine Anhebung der Löhne um 1,7 % ab Juli 2025 und eine weitere um 1,9 % ab Juli 2026. Zusätzlich sieht es Entlastungsmöglichkeiten für wirtschaftlich schwächere Unternehmen vor. Die IG Metall hält das Angebot jedoch für unzureichend und fordert weiterhin 7 % mehr Lohn sowie 170 Euro zusätzlich für Auszubildende.

Tim Eppler, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei der ZF, sagt: "Der Kampf um die besten Köpfe wird auch über das Entgelt entschieden. Die Metall- und Elektroindustrie darf nicht erwarten, dass junge Leute sie allein wegen des Namens wählen. Wenn die Ausbildungsvergütungen nicht mehr zeitgemäß sind, wird unser Nachwuchs auch in andere, besser zahlende Branchen abwandern.

Helene Sommer, 1. Bevollmächtigte der IG Metall in Friedrichshafen-Oberschwaben und Singen, betont abschließend: "Mit ZF, Liebherr, Zeppelin, dem Alugelände in Singen und der Firma FONDIUM haben wir einen starken Start in die Warnstreikphase hingelegt. Weitere Aktionen in der Region sind in Planung, und wir sind bereit, die Maßnahmen je nach Angebot zu intensivieren. Am 31. Oktober haben die Arbeitgeber noch einmal die Chance, ein faires Angebot vorzulegen."

Ansprechpartner

Helene Sommer Frederic Striegler
1. Bevollmächtigte Verantwortlicher Geschäftsführer Pressearbeit
Helene.sommer@igmetall.de frederic.striegler@igmetall.de
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Letzte Änderung: 30.10.2024